Oft werde ich gefragt wie lange es denn dauert bis eine Tasse fertig ist. Darauf ist schwer zu antworten, denn es bedarf vieler Arbeitsschritte bis sie in Gebrauch genommen werden kann.

Wenn sie in der Technik des Drehens an der Töpferscheibe hergestellte werden soll, forme ich einen Tonkloß, den ich vorher noch wiege, wenn ich eine Serie drehen möchte. Somit kann ich immer die selbe Menge Ton nehmen, um gleich große Tassen zu drehen. Dann wird der Kloß auf der Drehscheibe geformt, durch das Zentrieren beruhigt und nach dem Aufbrechen hoch gezogen. Nach Fertigstellung wird das Gefäß abgehoben und zum Antrocknen in’s Regal gestellt. Nachdem das sehr weiche Gefäß angetrocknet ist, wird es mit einem Schwamm versäubert. Dann forme ich eine kleine Wurst aus Ton und befestige diesen mit Hilfe von Schlicker (in Wasser eingeweichter Ton) an dem nochmals angetrocknetem, lederharten Gefäß. Durch Ziehen an der Wulst entsteht ein Henkel, der formschön am unteren Tassenrand befestigt und verschmiert wird.

Nun trocknet die Tasse einige Tage, im Sommer und in der Nähe einer Heizung schneller als an naßkühlen Tagen. Da es sich nicht lohnt den Brennofen wegen dieser einen Tasse anzustellen, wartet diese bis sich noch genug andere getrocknete Gegenstände eingefunden haben, um dann in den Keramik Brennofen gestapelt zu werden. Der erste Brand nennt sich Schrühbrand und erreicht eine Temperatur von 950° Celsius. Nach 26 Stunden ist der Ofen dann soweit abgekühlt, dass er geöffnet und ausgeräumt werden kann.

Nachdem ich mich für eine Farbkombination entschieden habe, rühre ich die Glasuren um, die ich in Eimern schon angesetzt vorrätig habe. Da das Pulver, das mit Wasser angesetzt wurde, einen hohen Anteil an Quarz enthält, spricht man von einem Glasbildner, der Glasur. Nun tauche oder überschütte ich die Tasse mit Hilfe einer Glasurzange oder Kelle. Der Boden der Tasse muss gründlich abgewischt werden, da die Tasse sonst beim nächsten Brand an der Ofenplatte festkleben würde. Sie kommt mit vielen anderen glasierten Gegenständen nochmals in den Ofen, wobei sie nichts Umliegendes berühren darf. Ist der Ofen voll, wird er beim Glattbrand langsam auf über 1200° Celsius erhitzt. Die Glasur schmilzt aus und erhält dadurch ihre intensive Farbe und glatte Oberfläche. Nach 2,5 Tagen ist der Ofen dann soweit abgekühlt, dass die Gefäße ausgeräumt werden können und nun ist die Tasse fertig und einsetzbar. Durch die hohe Temperatur, auch Steinzeug genannt, besticht sie durch Schlagfestigkeit und freut sich im Geschirrspüler zu planschen.

Auftragsarbeiten benötigen eine Zeit zwischen 4-6 Wochen, da wie oben geschildert noch andere Gegenständen gefertigt werden müssen, damit der Ofen beim Brennen voll ist.

Die Grundtechniken der Aufbau-Technik vermittel ich in meinen Kursen in Klein- Gruppen oder Einzelstunden. Beliebt ist auch der Eltern-Kind-Kurs, ab 3 Jahren.

Das Drehen an der Scheibe unterrichte ich in Einzelstunden mit max. 2 Teilnehmern.

Über Ihr Interesse freue ich mich!